Bild aus der Doku Flug 3054: Eine vorhergesagte Tragödie
© Netflix
Tom Hardy in Havoc

Flug 3054: Eine vorhergesagte Tragödie – Die wahre Geschichte hinter der Netflix-Doku

Ein Pas­sagier­flug endet im Juli 2007 in einem der schw­er­sten Flugzeu­gunglücke Lateinamerikas. Darum geht die neue Net­flix-Doku­men­ta­tion „Flug 3054: Eine vorherge­sagte Tragödie“. Erfahre hier alles zur wahren Geschichte des tragis­chen Unglücks.

Ein Air­bus A320 der TAM Air­lines ver­fehlt im Juli 2007 beim Lan­den die Piste, über­rollt das Bah­nende und prallt in ein Gebäude. 199 Men­schen ster­ben. Schon kurz nach dem Unglück wird klar, dass es War­nun­gen gab und Hin­weise auf tief­ere Prob­leme in Sys­tem und Struktur. 

Die Net­flix-Doku „Flug 3054: Eine vorherge­sagte Tragödie“ rollt den Fall neu auf. Lies hier im Detail nach, was die wahre Geschichte hin­ter der Tragödie von Flug 3054 ist.

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Die wahre Geschichte: Was ist mit Flug 3054 passiert?

Der Air­bus A320 der TAM Air­lines ist unter­wegs von Por­to Ale­gre nach São Paulo. An Bord: 181 Pas­sagiere und sechs Crewmit­glieder. Um 18:54 Uhr set­zt die Mas­chine bei Regen auf der Lan­de­bahn des Flughafens Con­gonhas auf – mit­ten im dicht besiedel­ten Stadtgebiet.

Doch die Lan­dung ver­läuft nicht wie geplant. Statt zu brem­sen, beschle­u­nigt das Flugzeug nach dem Auf­set­zen plöt­zlich wieder. Es über­rollt das Ende der Bahn, durch­bricht einen Zaun, kreuzt eine befahrene Straße und prallt mit hoher Geschwindigkeit in ein Gebäude des TAM-Frachtzen­trums

Es fol­gt eine Explo­sion – aus­gelöst durch das ausströ­mende Kerosin. Alle Pas­sagiere, Crew-Mit­glieder sowie mehrere Per­so­n­en am Boden ster­ben bei dem Unglück.

Technisches Versagen und menschliches Fehlverhalten

Die Ermit­tlun­gen zeigen: Ein­er der bei­den soge­nan­nten „Thrust Revers­er“ – Bremssys­teme, die den Trieb­w­erkss­chub nach vorn umlenken – war zum Zeit­punkt der Lan­dung außer Betrieb. Das war damals zwar offiziell erlaubt, erforderte jedoch beson­dere Vorsicht.

Im Cock­pit kommt es zu einem fol­gen­schw­eren Fehler. Nur ein­er der bei­den Schub­hebel wird zurück­ge­zo­gen. Der andere bleibt in Vor­wärtss­chub-Posi­tion. Das rechte Trieb­w­erk beschle­u­nigt weit­er, während das linke abbremst. Das automa­tis­che Bremssys­tem wird dadurch deak­tiviert, die Mas­chine kann nicht stoppen.

Die Stim­me­naufze­ich­nung im Cock­pit zeigt drama­tis­che let­zte Minuten. „Es geht nicht!“, ruft der Kapitän mehrfach. Sekun­den später kracht die Mas­chine gegen das Ter­mi­nal­ge­bäude. Die Explo­sion zer­reißt das Flugzeug inner­halb kürzester Zeit.

Flug 3054: Hinweise wurden ignoriert

Schon vor dem Unfall gab es immer wieder War­nun­gen. Die Lan­de­bahn wurde kurz vor dem Unfall neu asphaltiert – jedoch ohne das vorgeschriebene Ril­len­muster, das bei Regen Wass­er ableit­en soll. Interne Gutacht­en wiesen mehrfach darauf hin, dass die Piste bei Nässe extrem rutschig ist.

Flug 3054: Luftaufnahme mit Blick auf einen Airbus, der über einer Stadt fliegt.

Der Flughafen Con­gonhas gilt wegen sein­er Lage im Zen­trum São Pau­los als beson­ders riskant. — Bild: Net­flix

Ein Gericht hat­te die Lan­dung großer Maschi­nen zwis­chen­zeitlich sog­ar unter­sagt – eine Entschei­dung, die später aufge­hoben wurde. Sicher­heit­spro­tokolle warn­ten immer wieder vor einem möglichen Unglück unter genau diesen Bedingungen.

Schwächen bei Airline und Behörden

Auch bei der Flugge­sellschaft TAM gibt es Ver­säum­nisse. Die Sicher­heitsabteilung ist per­son­ell unterbe­set­zt. Das Train­ing der Cock­pit-Crews bleibt unter inter­na­tionalen Stan­dards. Gle­ichzeit­ig herrscht intern­er Druck, pünk­tlich zu fliegen – und riskante Auswe­ich­landun­gen zu vermeiden.

Auch die brasil­ian­is­che Luft­fahrtauf­sicht CENIPA gerät in die Kri­tik. Erst nach dem Unfall wird eine Vorschrift einge­führt, die bei Regen den Ein­satz bei­der Schubumkehrer zwin­gend vorschreibt. Die Zuständigkeit­en zwis­chen Flughafen­be­treiber, Air­line und Behörde waren zuvor nicht klar geregelt.

Flug 3054: Wer sind die Opfer?

Beim Absturz von TAM Air­lines Flug 3054 am 17. Juli 2007 ster­ben ins­ge­samt 199 Men­schen. An Bord des Air­bus A320 befind­en sich 187 Per­so­n­en, darunter 181 Pas­sagiere und sechs Crewmit­glieder – sie alle kom­men beim Auf­prall oder infolge des Feuers ums Leben. 

Flug 3054: Ein Flughafen der TAM Airlines, der stark besucht ist.

Auch am Boden kom­men Men­schen ums Leben. — Bild: Net­flix

Zusät­zlich ver­lieren zwölf Men­schen am Boden ihr Leben. Diese hal­ten sich im betrof­fe­nen TAM-Fracht­ge­bäude oder in unmit­tel­bar­er Nähe des Unfal­lortes auf. 

Die Mehrheit der Pas­sagiere sind brasil­ian­is­che Inland­sreisende – unter den Opfern befind­en sich auch Kinder sowie Geschäft­sreisende. Auf­grund der hohen Auf­prallgeschwindigkeit und des anschließen­den Bran­des gestal­tet sich die Iden­ti­fizierung der Leichen aufwendig und dauert mehrere Tage.

Konsequenzen und Veränderungen nach dem Unglück

Nach dem Unglück wer­den zahlre­iche Refor­men in der brasil­ian­is­chen Luft­fahrt angestoßen. Die Piste in Con­gonhas wird über­ar­beit­et und mit einem speziellen Bremssys­tem aus­ges­tat­tet. Viele Flüge wer­den auf andere Flughäfen verlegt.

Das Per­son­al­train­ing bei Air­lines wird verbessert. Auch die Behör­den reagieren mit klar­eren Vorschriften. Seit 2007 kam es bei den großen Fluglin­ien Brasiliens zu keinem weit­eren tödlichen Unfall.

Was zeigt die Netflix-Doku?

Die dre­it­eilige Doku­men­ta­tion „Flug 3054: Eine vorherge­sagte Tragödie“ arbeit­et den Fall neu auf. Sie nutzt Orig­i­nalauf­nah­men, Inter­viewauss­chnitte mit Ange­höri­gen, Archiv­ma­te­r­i­al und offizielle Mitschnitte aus dem Cockpit. 

Die Doku zeigt, wie sich wirtschaftlich­er Druck, tech­nis­che Defek­te und insti­tu­tionelle Trägheit zu ein­er tödlichen Kette verbinden. Zudem beleuchtet sie, inwiefern das Unglück hätte ver­mieden wer­den kön­nen und welche Umstände eine Lan­dung erle­ichtert hätten.

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